Woher kommt die größte Überraschung im Jahr 2025?

Quelle: 123RF

Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,

jetzt beginnt wieder die Zeit der Vorhersagen für das kommende Jahr. Zahlreiche Berater stellen Überlegungen an, wie könnte die politische Lage und insbesondere die weltweite Wirtschaftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten verlaufen und wie stelle ich mich hierfür am besten schon heute auf. Doch mit Prognosen über einen längeren Zeitraum ist das so eine Sache. Aufgrund der vielen, zum Teil nicht vorhersehbaren Einflussfaktoren weicht die tatsächliche Entwicklung meist von den Vorhersagen erheblich ab. Und das ist nicht nur bei längerfristigen Wettervorhersagen der Fall. Das Zitat von Karl Valentin „Es ist schwierig, in die Zukunft zu schauen – außer sie ist schon Vergangenheit“ enthält sicher viel Wahrheit.

Dennoch musss man sich natürlich Gedanken über mögliche zukünftige Entwicklungen machen und daraus eine Strategie für die wahrscheinlichsten Szenarien ableiten. Alles andere wäre im gewissen Sinne sicher fahrlässig. Zudem brauchen wir Menschen ein vermeintliches Gefühl der Sicherheit gegenüber den Unabwägbarkeiten der Zukunft. Hiervon lebt mit den Versicherungen eine ganze Branche und gut begründete Prognosen geben uns genau dieses Zukunftsvertrauen. Allerdings muss man sein Weltbild und die eigene Vorgehensweise im Laufe des Jahres immer wieder an die tatsächlichen Ereignisse anpassen.

Bei den Wirtschaftsprognosen gibt es aber meist einen Einflussfaktor, bei dem die Auguren besonders falsch liegen oder den sie überhaupt nicht auf ihrer Rechnung haben. Mit Blick auf die letzten Jahre fallen uns hierzu zahlreiche Beispiele ein:


• 2019: Ein APUS-Investor erwähnte neulich einen Ausblick auf das Jahr 2019 (geschrieben von einem namentlich nicht genannten, befreundeten Fonds), wonach Aktien von kleinen und mittelgroßen Firmen im Vergleich zu „Largecaps“ historisch günstig erscheinen und damit deutlich mehr Kurspotenzial besitzen. Heute, fünf Jahre später, könnte man diese Worte vermutlich mit Nachdruck nochmals wiederholen, ohne dass sich in der Zwischenzeit viel verändert hätte.

• Oder nehmen wir das Jahr 2020: Jeder Ausblick war nach wenigen Wochen, jedoch spätestens mit Beginn der Pandemie Ende Februar, obsolet.

• Im Jahr 2021 können wir uns nur an wenige Kommentatoren erinnern, die eine derart aus dem Ruder laufende Inflation prognostiziert haben.

• Im Jahr 2022 war es nicht besser: Während Ende Februar bereits nur wenige von einem russischen Einmarsch in der Ukraine mit seinen massiven Auswirkungen auf die Energiepreise ausgingen, gab es eine noch geringere Anzahl von Beobachtern, die den aggressivsten Zinserhöhungszyklus der letzten 50 Jahre vorhergesagt haben.


• Im Jahr 2023 gingen die meisten Wirtschaftsauguren von einer starken globalen Rezession aus. Der offizielle Bloomberg Rezessionsindex tat dies sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 99%! (Es ist dies eines der wenigen Male, dass wir bei APUS reklamieren, hier gegen den Konsens richtig gelegen zu haben; bitte schauen Sie gerne nochmal in unseren Newsletter vom Dezember 2022!). Was folgte, war eine überaus robuste Nachfrage und ein Auflösen des Angebotsstaus, der sich nicht zuletzt in einer stark fallenden Inflation manifestierte. Die befürchtete Rezession blieb vollständig aus!

• Was das laufende Jahr 2024 angeht, so können wir uns nicht erinnern, eine Vorhersage gesehen zu haben, die sowohl für den S&P 500 als auch für den Nasdaq einen Anstieg von um die 30% zugrunde legte.

Wenn es quasi in jedem Jahr mindestens einen Faktor gibt, bei der sich die Mehrzahl der Volkswirte, Marktanalysten und Aktienstrategen dramatisch verschätzt und der erheblichen Einfluss auf den Erfolg an den Börsen hat, stellt sich natürlich die Frage:

Woher könnte in 2025 die nächste große Überraschung kommen?

Wir glauben, es gibt gute Gründe – entgegen der allgemeinen Marktmeinung – an eine wirtschaftliche Renaissance in Europa mit entsprechend positiven Effekten auf die Börsen zu glauben. Dies sollte (endlich!) auch zu einer breiten Erholung von europäischen Small und Mid Caps führen, da diese Aktienkategorie deutlich mehr vom Vertrauen in die jeweilige Binnenkonjunktur getrieben wird als die Aktien der großen, meist sehr international tätigen Unternehmen.

Worauf basiert unsere „non consensus-Meinung“ zu Europa, das ja von vielen Beobachtern quasi abgeschrieben wird:

1. Wir gehen von einer weiteren Verbesserung der Konsumstimmung in der Euro-Zone aus. Bereits im September (+3,8%, preisbereinigt) und im Oktober (+1%, preisbereinigt) hat sich der Konsum in Europa wieder deutlich besser entwickelt, als von den Analysten erwartet. Das lange verbreitete „Angstsparen“ könnte einer Einstellung weichen: „Was ich mir jetzt gönne, kann mir in Zukunft keiner mehr nehmen.“ Zur Erinnerung: Der Konsum trägt im Vergleich zu den USA (rund 70%) zwar weniger zur Wirtschaftsleistung in Europa bei, ist aber mit gut 50% immer noch die wichtigste Komponente des Bruttosozialprodukts.

2. Die Zuversicht der Konsumenten könnte sich noch verstärken, wenn es nach knapp 3 Jahren des Krieges in der Tat tatsächlich – wie vom kommenden US-Präsidenten angekündigt – zu einem Waffenstillstand in der Ukraine kommen sollte. Wenn dies aus heutiger Sicht noch eher unwahrscheinlich erscheint, ist ein solches Szenario durch den Wahlsieg Donalds Trumps nicht mehr völlig ausgeschlossen. Eventuelle Wiederaufbauprogramme könnten einen weiteren, mehrjährigen Rückenwind für viele infrastruktur- und baunahe Firmen darstellen.

3. Die Wahlen in Deutschland im Februar 2025 könnten nach aktuellen Umfragen zu einer Neuauflage der an sich ungeliebten Großen Koalition führen. Doch bevor Sie diese Email entnervt schließen und sagen: „Bitte nicht schon wieder!“. Von einer wahrscheinlich wirtschaftsfreundlicheren und weniger erratischen Politik abgesehen, glauben wir, dass es für die Aktienkultur in Deutschland positiv sein könnte, sollte es zu einem Bundeskanzler Merz (CDU, langjähriger Aufsichtsratchef von Blackrock, dem größten Vermögensverwalter der Welt) und einem Finanzminister Kukies (SPD, ehemals Goldman Sachs-Chef Deutschland) kommen.

4. Stichwort Schuldenbremse: Man kann zu dieser stehen wie man will, aber ein gewisses Aufweichen des harten Sparkurses, wie bereits vereinzelt auch aus der CDU heraus gefordert, wäre ebenfalls für die Aktienmärkte positiv zu sehen. Eventuell damit finanzierte Investitionsprogramme in den Bereichen Digitalisierung oder Infrastruktur würden zudem die Basis für zukünftiges Wachstum legen.

5. Die Zinssenkungen der EZB dürften nicht nur im Jahr 2025 weitergehen (wie jüngst von EZB Präsidentin Lagarde geäußert), sondern könnten auch mit Beginn des neuen Jahres die ersten positiven Effekte in der realen Wirtschaft zeigen. Zumindest wäre ein erster freundlicher Impuls zu erwarten, denn der unter Volkswirten bekannte Zeitversatz zwischen Zinssenkung und Wirtschaftsimpuls beträgt typischerweise sechs bis neun Monate.

6. Die stärkere wirtschaftliche Entwicklung in den USA läßt der US-Notenbank im Vergleich weniger Spielraum für weitere Zinssenkungen lassen. Die sich damit ausweitende Zinsdifferenz dürfte Auswirkungen auf die Wechselkurse haben. Die bereits seit September diesen Jahres zu beobachtende Abwertung des Euros gegenüber dem USD könnte sich damit fortsetzen – mit positiven Impulsen für die europäische Exportwirtschaft.

7. Die vielfach zu lesende Furcht vor der Zollpolitik des kommenden Präsidenten Trump teilen wir nur eingeschränkt. Zum einen dürfte er damit in erster Linie die Haupthandelspartner der USA (China, Mexiko, Kanada) im Auge haben. Zum anderen könnte es für den ‚Dealmaker‘ Trump in erster Linie darum gehen, gegenüber Europa einen Faustpfand in der Hand zu haben, welchen er als Verhandlungsmasse in die kommenden Gespräche einbringt. Auch die Angst vor einer höheren Inflation aufgrund von Zöllen gegenüber China sehen wir nicht, denn das Beispiel aus den Jahren 2018/2019 (als Trump erstmals Zölle erhob) zeigt, dass diese durch Währungsverschiebungen nahezu komplett aufgefressen wurden.

8. Nicht zum ersten Mal müssen wir als Fundamentalanalysten auf die attraktive Bewertung von Europa gegenüber den USA hinweisen, auch wenn dies natürlich kein neues Phänomen ist. Der DAX handelt aktuell mit einem KGV von 14x der 2025e Gewinnschätzungen verglichen mit dem S&P 500 von 24x. Diese historisch ausgeprägte Bewertungsdifferenz sollte bei einer sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung in Europa zu verstärkten Aktienkäufen aus dem nichteuropäischen Ausland führen. Zusätzlich könnten die noch deutlich günstigeren kleineren und mittleren europäischen Aktien wieder verstärkt in den Fokus dieser Investorengruppe geraten.


Liebe Leser, liebe Leserinnen,

es kann natürlich auch anders kommen, als von uns dargestellt. Wir sehen aber gute Chancen, dass Europa und damit die europäischen Aktienmärkte entgegen den meisten Prognosen der großen Banken und Investmenthäuser die positive Überraschung des kommenden Jahres sein werden. Dies sollte auch zu einem Comeback der so lange vernachlässigten europäischen Small- und Midcaps führen. Dies würde unseren Fonds mit ihrem relativ hohen Gewicht an kleineren und mittleren Wachstumswerten spürbaren Rückenwind verleihen.

Aber, mit Blick auf unsere Einleitung: Es wäre schon eine noch größere Überraschung, wenn es im Jahr 2025 zu keiner großen Überraschung käme! Auch wenn dies nicht der europäische Aktienmarkt sein sollte, sondern von einer völlig anderen Seite kommt: Unsere Aufgabe ist es, unsere Fonds durch die Auswirkungen der großen Überraschungen im kommenden Jahr zu navigieren. Dies ist ja genau der Grund, weshalb Sie uns bei Ihrer Fondsanlage Ihr Vertrauen schenken. Wofür wir uns ausdrücklich bedanken.

Zum Jahresende gibt es auch noch eine Veränderung bei APUS Capital: Unser Gründer und Kollege, Dr. Wolfram Eichner, wird zum Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Er bleibt uns aber als Anteilseigner und Berater erhalten. Dr. Wolfram Eichner hat APUS nicht nur mitgegründet und entscheidend geprägt, sondern war mit seinem großen Fachwissen im Bereich Gesundheit auch ein entscheidender Faktor für den Erfolg von APUS in den zurückliegenden knapp 15 Jahren. Wolfram, hab vielen Dank, bleib gesund und alles Gute für die Zukunft!

Quelle: 123RF

Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,

Nach einem in vielerlei Hinsicht anstrengenden Jahr haben wir uns sicherlich ein paar Tage Ruhe und Entspannung verdient. Die Überraschungen in 2025 können noch etwas auf uns warten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben friedvolle Weihnachten, einen guten Rutsch und ein gesundes Jahr 2025.

Mit besten Grüßen von den Mauerseglern aus Frankfurt!
Dr. Wolfram Eichner, Jürgen Kaup, Stefan Meyer, Johannes Ries, Uwe Schupp, Dr. Roland Seibt und Heinz-Gerd Vinken

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