Investorenbrief Mai 2022
Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,
die Straßen im Berufsverkehr wie auch die Pendlerzüge sind so voll wie lange nicht mehr. Die Innenstädte füllen sich wieder. Viele Feste und Großveranstaltungen, auf die man zwei Jahre verzichten musste, finden wieder statt. Fußballstadien können bis auf den letzten Platz gefüllte werden. Viele Pop- und Rockstars gehen wieder auf Tournee. Schrittweise kehren wir wieder zu unserem „alten Leben“ zurück. Sicher nicht so unbeschwert wie früher. Der unsägliche Krieg in der Ukraine mit seinen schrecklichen Auswirkungen auf die dortige Bevölkerung hängt über allem. Auch hat COVID zwar etwas von seinem Schrecken verloren, die Pandemie ist aber noch nicht zu Ende. Trotzdem tut uns allen die zurückgewonnene „Normalität“ sehr gut. Wir Menschen brauchen den persönlichen Austausch, auch weil laut Forschungsergebnissen 65% bis 90% unserer Kommunikation über nonverbale Signale beim Gegenüber ankommen. Der Gesamteindruck eines Treffens hängt deutlich mehr von Dingen wie Körperhaltung, Mimik, Blickrichtung, Tonfall der Stimme als vom inhaltlich Gesagten ab. Selbst sehr gute Videokonferenzsysteme können das persönliche Treffen daher nur teilweise.
Auch wir sind glücklich, nach zwei Jahren auferlegter Zurückhaltung unsere Investoren wie auch die Unternehmen, in die wir investieren, wieder persönlich treffen zu können. Wir waren in den letzten beiden Jahren online sehr aktiv. Viele von Ihnen haben an unseren Webinaren oder Onlinepräsentationen teilgenommen. Auf der Unternehmensseite haben wir in dieser Zeit per ZOOM oder Microsoft Teams sogar an mehr Managementmeetings teilgenommen als je zuvor. Wir werden die Möglichkeiten, die uns die neuen Technologien bieten, auch weiter intensiv nutzen, da sie einfach und äußerst effizient sind. Die ersten „Vorort-Konferenzen“ mit Unternehmensvertretern wie jüngst eine Biotechnologie Veranstaltung in den Niederlanden haben uns aber wieder den Wert der persönlichen Treffen gezeigt.
Wir werden daher in den kommenden Monaten auch wieder verstärkt den direkten Kontakt zu Ihnen, unseren Investoren suchen. Anfang Mai werden wir zum ersten Mal bei Stockwaves Tischgesprächen in Österreich präsentieren. Am 30. und 31. Mai 2022 treffen wir über den gleichen Veranstalter Investoren in Düsseldorf und Essen. Ein besonderes Highlight ist der erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder am 21. und 22. Juni stattfindende Fondskongress in Mannheim. Dort werden wir an bekannter Stelle wieder mit einem eigenen Stand (Nr. 149, Ebene 1) vertreten sein. Hier werden wir Sie – wie auf unserer neu gestalteten Webpräsenz – mit unserem modernisierten Corporate Design empfangen. Unser Kollege Johannes Ries wird zudem in einem Vortrag (Mittwoch 22. Juni, 10:35 Uhr Saal 1) die Relevanz unseres Investmentansatzes vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse beleuchten. Wir würden uns freuen, viele von Ihnen an unserem Stand zu einem persönlichen Treffen begrüßen zu dürfen. Für eine mögliche Terminvereinbarung sprechen Sie uns bitte in den nächsten Wochen an.
Warum glauben wir ist es jetzt gerade interessant, sich mit unserem Ansatz zu befassen? Das Umfeld für Aktien, insbesondere für Wachstumswerte ist aktuell sicher nicht das Beste. Der Krieg in der Ukraine mit seiner Auswirkung auf zahlreiche Rohstoffmärkte, die durch die jüngsten Lockdowns in China weiter verschärfte Beschaffungsproblematik, die damit beschleunigte Inflation und Risiken einer Rezession in Westeuropa sowie steigende Zinsen: Wahrlich kein Traumszenario für Aktienanleger! Unsere Fonds haben dies in den zurückliegenden Monaten zu spüren bekommen. Daran konnten auch portfoliotechnische Maßnahmen wie Gewinnmitnahmen bei vorab besonders gut gelaufenen Titeln, die Reduktion von zyklischen oder noch nicht profitablen Unternehmen und der Aufbau hoher Cashpositionen nur bedingt etwas ändern.
Wir sind aber überzeugt, dass sich die jetzige Rückschlagsphase als attraktive Chance erweisen wird. Zum einen zeigen viele unserer Portfoliounternehmen im aktuell schwierigen Umfeld eine anhaltend gute Entwicklung. Sie profitieren davon, dass sie in strukturell wachsenden Märkten eine führende Position einnehmen. Die Nachfrage bleibt trotz des schwierigen Umfelds hoch und die Unternehmen verfügen über ausreichend Preisfestsetzungsmacht, um die gestiegenen Kosten in höheren Preisen an ihre Kunden weitergeben zu können. Im Gegensatz hierzu haben ihre Aktienkurse in den letzten Wochen deutliche Abschläge verzeichnet. Hier sollte der Markt seine Einschätzung wieder korrigieren und eine schrittweise Erholung einsetzen. Noch wichtiger aber ist, wie an dieser Stelle schon öfters angeführt, dass Krisen in der Regel Beschleuniger des Wandels sind. Wir Menschen werden am kreativsten wenn wir vor Probleme gestellt werden. Das kennt jeder aus eigener Erfahrung. So war bereits Corona ein „Innovationsbooster“ und eine Initialzündung für die Digitalisierung. Noch nie wurden Impfstoffe so schnell entwickelt. Dies gelang unter anderem auch dank des Einsatzes Künstlicher Intelligenz. Ein Vorgehen, dass in der Entwicklung neuer Medikamente nun generell stärker zum Einsatz kommt als ohne die Corona Pandemie. Wie es der Hirnforscher Henning Beck sagte: „Fast scheint es so, als wären Krisen der größte Katalysator menschlichen Fortschritts, als bräuchten wir die Krise, um endlich aus unserer Komfortzone herauszukommen.“
Wie in unserem vorangegangenen Newsletter dargestellt, dürften die ausgeprägten Lieferprobleme und insbesondere die indirekten Folgen des Ukrainekriegs zu einem weiteren Innovationsschub in den Bereichen Automatisierung, Energieerzeugung und effiziente Energienutzung führen. So wird der führende deutsche Heizungshersteller Viessmann in den kommenden drei Jahren 1 Milliarde Euro in die Weiterentwicklung und die Fertigung von Wärmepumpen investieren – bei einem Jahresumsatz von 2,8 Mrd. Euro. Hierzu sagte der CEO Max Viessmann: „Beispiellose geopolitische Entwicklungen erfordern beispiellose Antworten“. Ein anderes Beispiel ist der Schweizer Hersteller von Solarmodulen, der gerade den Ausbau seiner Fertigungskapazitäten in Deutschland mit Blick auf die stark gestiegene Nachfrage von ursprünglich geplanten 1 Gigawatt auf 1,4 Gigawatt bis 2023 erhöht hat. Auch strebt gerade das erste Unternehmen an die Börse, das Systeme anbietet, die den Strom aus Solaranlagen nicht nur kurzfristig in Batterien sondern über Monate durch die Erzeugung von Wasserstoff speichern können. Viele solcher Ankündigungen dürften in den kommenden Monaten folgen. Rückwirkend werden wir voraussichtlich feststellen, dass die aktuell „dunklen Zeiten“ die Geburtsstunde vieler innovativer Lösungen waren, die uns auch bei anderen Zielen, wie der Bekämpfung des Klimawandels deutlich vorangebracht haben.
Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,
wir würden uns freuen, Sie in den kommenden Monaten in persönlichen Gesprächen davon überzeugen zu können, dass es mehr denn je nun interessant ist, in den Wandel zu investieren. Gerade langfristig orientierten Anlegern sollten nun nach vorne blicken und nicht den Fokus auf kurzfristige Risiken haben. Diese Aussage ist nicht besonders neu oder originell, hat sich aber in der Vergangenheit schon sehr oft als richtig erwiesen. Für eine ausführlichere Diskussion besuchen Sie uns gerne am Messestand des Fondskongresses oder nutzen sie die weiteren Möglichkeiten der kommenden Monate, wenn die Mauersegler wieder auf Reisen sind.
Mit besten Grüßen von den Mauerseglern aus Frankfurt!
Dr. Wolfram Eichner, Jürgen Kaup, Stefan Meyer, Johannes Ries, Harald Schmidt, Dr. Roland Seibt und Heinz-Gerd Vinken