APUS Interview



Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,

Markus Barth, Vorstandsvorsitzender der ARAMEA AM AG führte in den vergangenen Tagen ein Interview mit den APUS-Geschäftsführern Stefan Meyer und Uwe Schupp. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und stehen Ihnen natürlich sehr gerne jederzeit für Folgefragen Ihrerseits zur Verfügung.

Markus Barth: Stefan, Uwe, das erste gemeinsame Jahr ist vorüber und mit über 17% Plus in Eurem Vorzeigefonds, dem APUS Capital ReValue, gut gelaufen. Ein positiver Start für APUS 2.0? 

Stefan Meyer: Es war in der Tat ein sehr gutes Jahr für uns, vor allem, wenn man unsere Performance mit den bekannten europäischen Small-Cap Indizes vergleicht. Denn das ist für uns zumindest intern eine wichtige Vergleichsgröße, da rund 70% der Unternehmen, in die unser Fonds investiert ist, weniger als 5 Mrd. € Marktkapitalisierung haben. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass wir aufgrund unseres Anspruchs, nur in Unternehmen zu investieren, mit denen wir regelmäßig persönlichen Kontakt haben können, nicht außerhalb Europas aktiv sind – an der starken Tech-Rallye in den USA konnten wir deshalb nicht partizipieren. 

Uwe Schupp: Allerdings mögen wir den Begriff ‚APUS 2.0‘ nicht wirklich. Bei APUS Capital wird die Idee der Gründer von vor über 10 Jahren konsequent weitergelebt und bis auf eine altersbedingte Ausnahme sind auch noch alle Gründer jeden Tag an Bord. Von daher ist der Begriff ‚APUS 2.0‘ nicht zutreffend. Zwar haben wir die Geschäftsführung neu geordnet, die tägliche Arbeit und die Investitionsentscheidungen gehen wir aber weiterhin gemeinsam an. In der Fußballersprache gesprochen: Alle bekannten Spieler sind noch auf dem Feld, nur die Spielführerbinde wurde weitergegeben. 

Markus Barth: Wie wichtig ist denn die Kontinuität für den Unternehmenserfolg Eurer Meinung nach? 

Stefan Meyer: Ausgesprochen wichtig. Wir fahren einen sehr langfristigen Ansatz und die Kontinuität in der Personalpolitik spiegelt sich unseres Erachtens auch im Erfolg des Fonds über einen längeren Zeitraum wider. 

Markus Barth: Wenn nicht APUS 2.0, wie könnte man denn dann Euren Einstieg besser charakterisieren?

Uwe Schupp: Sagen wir doch mit weitsichtigem Denken: Alle Gründer sind inzwischen über 60 Jahre alt, von daher hat man klugerweise frühzeitig an die Zukunft gedacht und erfahrene jüngere Mitspieler in die Mannschaft geholt.

Markus Barth: Aus Sicht der Gründer klingt das auch alles sehr verständlich. Aber was hat Euch dazu bewogen, den Schritt von großen Häusern hin zu einer kleinen Boutique zu wählen? 

Uwe Schupp: Bei mir waren es eine Vielzahl von Gründen, die zusammenkamen. Ich war 25 Jahre als Aktienanalyst tätig, davon rund 20 Jahre bei der Deutschen Bank. Dort war ich in den letzten Jahren verantwortlich für das europäische Small- und Midcap-Produkt. Ich habe über die Jahre eine Vielzahl von Börsengängen begleitet, hatte Teamverantwortung und mir über die Jahre weltweit einen großen Investorenstamm aufgebaut. Anstatt diese Investoren zu beraten, kam mit der Zeit der Wunsch auf, selbst mal einen Fonds zu managen. Dazu kam das „Reise-Stress-Level“ eines Sell-Side Aktienanalysten, dass man vermutlich in jüngeren Jahren besser wegsteckt: In der Zeit vor Corona war ich im Schnitt jedes Quartal in den USA, einmal im Monat in London und Paris und generell mindestens zweimal pro Woche unterwegs. Klar, mit und nach Corona wurde das deutlich weniger, aber der Druck, regelmäßig Investoren zu treffen und geschriebenen Output zu liefern, blieb ja trotzdem. Zeitgleich nahm die Regulatorik immer weiter zu, was die Freude an der Arbeit nicht unbedingt erhöht hat.

Markus Barth: Und bei APUS hast Du das alles nicht?

Uwe Schupp: Die Reisetätigkeit ist auf jeden Fall deutlich geringer. Aber ja, wie ich von meinen Kollegen vernehme, nimmt auch im Asset Management die Regulatorik im Vergleich zu früher ständig zu. Aber der wichtige Entscheidungspunkt für meinen „Seitenwechsel“ auf die Anlegerseite war: Ich wollte immer selber einen Fonds managen, nachdem ich so lange Zeit zahlreiche Fondsmanager als Analyst beraten hatte. Dann noch dazu in so exponierter Rolle wie bei einer erfolgreichen Boutique wie APUS Capital. Aus meiner Sicht ein absolut perfekter Fit für beide Seiten. 

Markus Barth: Aber mit knapp 50 Jahren freiwillig ein renommiertes Bankhaus zu verlassen, dass noch dazu für seine großzügigen Vorruhestandsregelungen bekannt ist. Was hat denn Deine Frau zu Deinem Schritt gesagt?

Uwe Schupp: Ganz klar, es war ein Schritt gegen die kurzfristige Einkommensmaximierung und für die Möglichkeit am weiteren Aufbau einer Investmentboutique aktiv mitzuwirken. Meine Frau hat mich da durchaus ermutigt – nur meine Kinder haben erstmal gefragt: ‚Was ist denn APUS?‘ (lacht). 

Markus Barth: Wie war es bei Dir, Stefan?

Stefan Meyer: Ich kannte die Firmengründer schon länger als freundliche Wettbewerber aus dem Markt und wir trafen uns immer wieder mal bei interessanten Unternehmensmeetings. Mir war der gute fundamentale Investmentprozess, das Knowhow der handelnden Personen wie auch der Track Record von APUS bekannt. Ein Bekannter von uns allen kam dann irgendwann auf beide Seiten zu und sagte, wir sollten uns unbedingt einmal zusammensetzen, da wir sehr gut zusammenpassen würden. Er hatte natürlich absolut Recht! Von da an war die Sache für mich sehr klar: APUS verfolgt genau den benchmarkfreien und fundamentalen Investmentansatz, an den ich als aktiver Fondsmanager schon immer glaube. Darüber hinaus fokussiert man sich bei den Investments auf die Gewinner großer Wachstumstrends. Ein Ansatz, den ich für sehr erfolgsversprechend halte. Zusätzlich konnte ich bei APUS meinem Wunsch nach mehr Gestaltungsfreiheit im Vergleich zu großen Institutionen erfüllen. 

Markus Barth: Erklärt doch bitte zum Einstieg noch einmal, wofür APUS eigentlich steht und wie Ihr Euch von anderen Asset Managern unterscheidet. 

Stefan Meyer: APUS steht für das frühe Erkennen von Innovationen und Veränderungen in unserer Welt, die erhebliche Chancen für die dort aussichtsreich positionierten Unternehmen und deren Aktien eröffnen. Wir stellen immer wieder fest, dass sich technologische und gesellschaftliche Brüche oft nur mit Zeitverzug in den Aktienkursen niederschlagen und über viele Jahre oder gar Jahrzehnte die Kurse tragen können. Denken Sie nur an SAP. Eine kleine Software-Schmiede aus Walldorf mit Ende der 80er bei ihrem Börsengang mit weniger als 1 Mrd. € Marktkapitalisierung, ist sie über die Jahre kontinuierlich und in vielen Jahren zweistellig gewachsen und so zum globalen Marktführer für Unternehmenssoftware geworden. Der Kurs hat sich in den 90er Jahren nahezu verhundertfacht (wer APUS kennt, der weiß, dass dieses Unternehmen immer auch das Paradebeispiel für den Gründer Johannes Ries gewesen ist, der sich bereits seit Einführung der SAP-Aktie an den Markt im Jahr 1989 mit dem Unternehmen als Analyst befasst). Wir orientieren uns deshalb auch an keinerlei Benchmark sondern fokussieren uns nur auf die maßgeblich interessanten strukturellen Wachstumstreiber aus den Bereichen Technologie, Pharma/Life Science, Industrie und Umwelt. 

Uwe Schupp: Was die Unterscheidung zu anderen Fonds angeht, so kann man sicherlich guten Gewissens sagen, dass wir im höchsten Maße fundamental ausgerichtet sind: Wir treffen uns – online wie persönlich – 500-600 Mal pro Jahr mit den Unternehmen, die wir für unseren Ansatz interessant finden, meist auf der Management Ebene. Wir besuchen Fachkonferenzen und beschäftigen uns tief mit den Wertschöpfungsketten. Daraus resultieren dann unsere langfristigen Prognosen, auf deren Basis wir die Investmententscheidungen für unsere Fonds treffen. 

Markus Barth: Aha! Das heißt den allgegenwärtigen datengestützten Investitionsfilter mit den üblichen Selektionskriterien gibt es bei Euch so nicht? 

Uwe Schupp: Doch, den gibt es auch. Aber es kommt oft vor, dass hier Unternehmen angezeigt werden, die wir ohnehin aufgrund unseres fundamentalen Ansatzes bereits im Auge haben. Und wie gesagt: Es kommen nur Aktien von Gesellschaften in unsere Fonds, von deren Geschäftsmodellen und Unternehmensführungen wir überzeugt sind und deren Aktienkurse ein erhebliches Potenzial für die Zukunft aufweisen. Und wir überprüfen regelmäßig, ob sich an dieser Einschätzung etwas geändert hat.  

Markus Barth: Wo liegen denn Eure aktuellen Investmentschwerpunkte? 

Uwe Schupp: Die haben sich seit Unternehmensgründung nicht grundsätzlich geändert. APUS investiert nach wie vor im Wesentlichen in den Bereichen Technologie, Gesundheit und Industrie inklusive Erneuerbare Energien. Das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern, da wir dort mit großem Abstand die meisten Gewinner der technologischen und gesellschaftlichen Umbrüche finden. 

Markus Barth: Mit dem Namen APUS Capital verbindet man vor allem Euren Flaggschiff-Fonds, nämlich den APUS Capital ReValue. Was sind dessen Merkmale?

Stefan Meyer: Der APUS Capital ReValue hat mittlerweile eine lange Historie von über 12 Jahren. Hier versuchen wir, unterbewertete Firmen zu finden, die am Anfang einer bedeutenden Neubewertung stehen. Zum Beispiel, weil sie von starken strukturellen Wachstumstrends profitieren, ein überdurchschnittliches Wachstumsprofil aufweisen, ein revolutionäres Produkt an den Markt bringen oder von einer neuen Regulierung profitieren. Solche Firmen weisen oft über mehrere Jahre, oft sogar ein Jahrzehnt ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum auf. Oftmals wird diese Wachstumsdynamik mittelfristig dann auch vom Aktienmarkt mit einer höheren Bewertung honoriert. In den meisten Fällen sind dies kleine und jüngere Firmen, deren Potenzial der Aktienmarkt bis dahin noch gar nicht, oder nicht zumindest vollständig erkannt hat. Jede neue Portfolioidee sollte sich innerhalb der ersten 24-36 Monate ab Kauf verdoppeln können, das ist bei uns ein wichtiges Kriterium. Jede Portfolioidee sollte zudem ein sehr attraktives Chancen-Risiko Profil aufweisen.  

Markus Barth: Wie zufrieden seid Ihr mit der jährlichen Performance seit Auflage? 

Uwe Schupp: Der Fonds hat seit Auflage nach Kosten rund 11% p.a. verdient. Damit liegen wir über der von uns bei Auflage definierten durchschnittlichen Zielrendite von 8-10% p.a. Übersetzt heißt das, der Kurs der Anteile hat sich seit der Erstnotiz bei 50 € auf mittlerweile über 170 € verzweieinhalbfacht. Damit müssen wir uns sicherlich nicht verstecken.  

Markus Barth: Stimmt. Aber wie es mit den vergleichsweise hohen Drawdowns oder übersetzt Rückschlägen – schreckt dies die Anleger nicht ab?

Stefan Meyer: Grundsätzlich sind wir als Innovationsfonds natürlich deutlich höheren Schwankungen unterworfen als der breite Markt. Es gibt am Aktienmarkt immer wieder Zeiten, wo die zukünftigen Potentiale von Wachstumsunternehmen mehr oder weniger bei den Kursen eingepreist werden. Eine über dem Durchschnitt liegende Volatilität ist sozusagen ansatzbedingt. Wir sind daher insbesondere für langfristige Anleger geeignet, für die vorübergehende Korrekturen keine Rolle spielen, sondern eine mehrjährige attraktive Rendite im Vordergrund steht. Daher nutzen viele unserer Kunden den ReValue Fonds sinnvollerweise auch für monatliche Sparpläne. Richtig ist aber auch, dass die immer wieder einmal zu verzeichnenden starken Schwankungen selbst bei unseren längerfristig orientierten Anlegern ein Thema sind. Wir arbeiten aber daran, hier kontinuierlich besser zu werden und die Volatilität zu reduzieren. 

Markus Barth: Wo genau setzt Ihr an?

Uwe Schupp: Es sind viele kleine Verbesserungen, die wir implementiert haben. Nur zwei Beispiele: Wenn sich früher eine Aktie innerhalb von wenigen Monaten verdoppelt hat, haben wir im Zweifelsfall nur wenig reagiert und höchstens Spitzen verkauft. Heute würden wir auch mal eine Halbierung der Gewichtung in Erwägung ziehen. Falls die Aktie fällt, können wir dann wieder kaufen. Falls die Aktie weiterläuft, freuen wir uns, dass wir immer noch eine ordentliche Position haben. 

Stefan Meyer: Ein anderes Beispiel ist das Risikomanagement nach unten: Sobald eine Aktie einen Schwellenwert in der negativen Jahresperformance erreicht hat, würden wir die Position teils oder ganz verkaufen. 

Markus Barth: Wo liegt diese Schwelle? 

Stefan Meyer: Wir haben uns für 20% entschieden, was uns ein geeigneter Kompromiss aus der natürlich oft hohen Volatilität (Schwankung) gerade bei Small Caps erscheint und dem Versuch, nach unten nicht zu viel zu verlieren. 

Markus Barth: Weshalb habt ihr vor einigen Jahren noch einen zweiten Fonds, den APUS Capital Marathon, aufgelegt? 

Stefan Meyer: Die Idee für den Marathon-Fonds entstand etwa fünf Jahre nach dem ReValue. Hintergrund war, dass sich unser Investmentansatz bei vielen Werten als erfolgreich erwiesen hat – aber was dann? Auch nach starker Kursperformance werden aus guten Firmen ja nicht über Nacht schlechte, nur weil ihre Aktie die klassische Neubewertung hinter sich hat. Diese Firmen wachsen dann nicht mehr mit hohen zweistelligen Raten. Sie weisen aber weiter eine konstant positive Umsatzentwicklung mit steigenden Margen und guten Cashflows aus. Die Aktien sind dann keine „Schnellboote“ mehr, wie man sie idealerweise im ReValue findet,- aber weiter sehr interessante, sich kontinuierlich entwickelnde Investments, wo wir das Geschäftsmodell und die handelnden Personen in der Regel sehr gut kennen. Wir haben daher nach einer Möglichkeit gesucht, in diesen längerfristig weiter sehr attraktiven Werten investiert bleiben zu können. Das war die Idee für den Marathon. 

Markus Barth: Die Performance des ReValue spricht für sich, wie zufrieden seid ihr mit der Performance im Marathon?

Uwe Schupp: Der Fonds hat seit Auflage im Herbst 2018 per Ende 2023 rund 28% gewonnen. Das ist deutlich besser als der Euro STOXX und in etwa in-line mit dem DAX. Aber: Wir wollen natürlich auch hier den breiten Markt schlagen! Darüber hinaus ist das Volumen im Fonds noch zu gering. Hier müssen wir unsere Hausaufgaben machen, und das bedeutet vor allem: Mit guter Performance Investoren zurückgewinnen! Wir glauben weiterhin fest an diesen zusätzlichen Ansatz. Der Marathon hat sich auch bereits bewiesen, fiel aber zurück, weil die dort enthaltenen Papiere besonders stark unter dem Zinsanstieg gelitten haben. Hier rechnen wir mit einer deutlich besseren Entwicklung, wenn sich die Zinsmärkte wieder nach unten bewegen, wofür es erste Anzeichen gibt.

Markus Barth: Wie muss man sich die Arbeitsteilung im Team derzeit vorstellen? Wer ist für die Portfolioselektion zuständig?

Stefan Meyer: Bei uns bringt jeder Spezialist die Investmentideen ein, wo er über das größte Know-how und die besten Unternehmenskontakte verfügt. Diese werden dann im Team ausführlich diskutiert und bewertet.

Markus Barth: Und wer entscheidet? 

Uwe Schupp: Generell arbeiten wir, wie gesagt, im Team. Uns als Geschäftsführer obliegt aber im Zweifelsfall die letzte Entscheidung. Oft sind wir uns beide da in der Beurteilung einig. Bei einem Unentschieden zwischen uns beiden, was wirklich selten vorkommt, würden wir im Zweifel ein Investment nicht eingehen.  

Markus Barth: Unterscheidet Ihr Beiden Euch in Eurer Herangehensweise und beim Investmentansatz? 

Stefan Meyer: Grundsätzlich sind wir natürlich beide in erster Linie Performance-orientiert und ständig auf der Suche nach guten Firmen. Im Durchschnitt halten wir unsere Firmen 2-3 Jahre, öfters aber auch deutlich länger. Neubewertungsprozesse können sich, wie gesagt, über ein Jahrzehnt oder auch länger erstrecken. 

Uwe Schupp: Man kann durchaus verraten, dass Stefan eher den 5-Jahresblick im Auge hat, während ich eher jemand bin, der auch die kurzfristigen Markteinflüsse berücksichtigt.

Markus Barth: Mit Erfolg, wie das letzte Jahr zeigt. 

Stefan Meyer: Stimmt, man kann sicherlich sagen, dass der Ansatz Früchte trägt. Nicht nur letztes Jahr, sondern mit knapp 11% p.a. im ReValue seit Auflage auch über längere Zeit. Aber das ist der Blick in die Vergangenheit. Ja, der Ansatz hat recht gut funktioniert. Entscheidend ist aber, was wir in Zukunft daraus machen und wie wir uns ständig verbessern können.

Markus Barth: Wer profitiert in der täglichen Arbeit von Euch beiden denn von wem? 

Uwe Schupp: Stefan hat 20 Jahre bei größeren Häusern, zuletzt beim Bankhaus Metzler institutionelle Gelder gemanagt. Von diesem Erfahrungsschatz profitiere ich jeden Tag. Hier geht es um das ganze Spektrum: Von der Titelselektion, Gewichtung, Länderrisiko und dergleichen mehr. 

Stefan Meyer: Von Uwe habe ich beim Thema Bilanzierung, Cash Flow und vor allem auch Bewertung noch einiges gelernt. Er hat die Hälfte seines Lebens als Analyst bei Großbanken gearbeitet. So ins Detail bei den Zahlen von Unternehmen konnte ich früher eher selten gehen, da schaue ich mir durchaus einiges ab. Generell profitieren wir beide natürlich auch von dem großen Know-how und der jahrzehntelangen Erfahrung jedes einzelnen Team Mitglieds, insbesondere auch unserer Gründer. Die Mischung des Know-hows und die Erfahrung machen unsere Stärke aus. 

Markus Barth: Zurück zum Markt: Viele Marktteilnehmer wurden ja vor 12 Monaten auf dem falschen Fuß erwischt. Was habt Ihr damals anders gesehen als die meisten? 

Uwe Schupp: Lass uns, Markus, noch etwas früher starten: im Herbst 2022 war die Unsicherheit an den Märkten wirklich sehr groß. Viele bekannten Wirtschaftsbeobachter waren der Meinung, dass eine möglicherweise schwere Rezession kurz bevorstehe. Die Positionierung der Anleger war entsprechend vorsichtig. Auch Anleihen erwiesen sich nicht als der von vielen erhoffte sichere Hafen. Im Nachhinein dürfen wir sicherlich für uns in Anspruch nehmen, dass wir richtig erkannt haben, dass die Inflation vermutlich ihren Höhepunkt überschritten hatte. Die Lieferketten begannen sich allmählich zu normalisieren und die Energie- und Rohstoffpreise bewegten sich nach unten. Alles in allem gab es also Zeichen, dass das Umfeld für Aktien ab Herbst 2022 eher besser als schlechter werden könnte. 

Stefan Meyer: Wobei man auch sagen muss, dass sich hierbei unser eingangs erwähnter fundamentaler Ansatz ausgezahlt hat.

Markus Barth: Inwiefern?

Stefan Meyer: Ich erinnere mich noch gut an eine große Investorenkonferenz, die wir Mitte September 2022 in Frankfurt besucht und bei der wir etwa 20 verschiedene Firmen getroffen hatten. Der Tenor war eindeutig: Nein, die Lage ist nicht rosig, aber wir (die Firmen) sitzen auf gut gefüllten Auftragsbüchern und die Anfragen unsere Kunden deuten nicht auf einen rapiden Abbruch der Nachfrage in den nächsten Monaten hin. Das war für uns das Zeichen: Moment, der Markt übertreibt hier nach unten und die Lage am Aktienmarkt ist eindeutig schlechter als die Stimmung der Unternehmen! Außerdem bewegten sich die Bewertungen aus unserer Sicht für viele Wachstumsunternehmen auf sehr niedrigem Niveau.

Markus Barth: Interessant. Und wie seht Ihr denn die Märkte im laufenden Jahr? 

Uwe Schupp: Grundsätzlich muss man sagen, dass der Aktienmarkt ab Anfang November 2023 den Umschwung der US Notenbank bei den Zinsen (den sogenannten „Pivot Punkt“) gut erkannt hat. Nach der Rallye der letzten drei Monate gilt es nun vermutlich, im Laufe des ersten Quartals eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Zum einen ist der Aktienmarkt was die Zinserwartungen angeht, vielleicht zu euphorisch gewesen. Zum anderen ist die Positionierung der Anleger in den positiven Bereich gedreht, nicht unüblich für den Januar.

Markus Barth: Das heißt Vorsicht für den Aktienmarkt? 

Uwe Schupp: Nur kurzfristig. Grundsätzlich schauen wir bei APUS auf vier Faktoren, wenn es darum geht, die nächsten Börsenmonate zu beurteilen: Zum einen das Zinsumfeld, zum zweiten die Unternehmensgewinne, drittens die Bewertung und viertens die Positionierung der Investoren. Beim Zins ist die Marschrichtung unseres Erachtens klar: Der Hochpunkt liegt hinter uns und es ist nicht mehr die Frage, ob die Zinsen dies und jenseits des Atlantiks gesenkt werden, sondern nur noch wann und wie oft. Zweitens: die Stimmung bei den Unternehmen hat sich nach unserem Dafürhalten nochmals leicht gebessert verglichen mit vor sechs Monaten. Das deckt sich insbesondere mit einigen Frühindikatoren. Wir sehen für das Gesamtjahr ein durchschnittliches Ergebniswachstum von rund 5% mit guten Chancen auf Abweichungen nach oben. Drittens: Die Bewertung, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, erscheint uns ausgesprochen günstig. Das galt allerdings auch schon vor 12 Monaten. Ein Wendepunkt könnte aber erreicht sein. Der vierte Punkt mahnt allerdings zu einer gewissen Vorsicht, denn die Positionierung der Marktteilnehmer hat sich in den letzten Wochen durchaus von ‘Neutral‘ auf ‘Optimistisch‘ verändert. Das war für sich genommen kein großes Thema in der Vergangenheit und wäre bei sinkenden Gewinnen und hohen Bewertungen eher ein Risiko, aber wir haben ein Auge drauf! 

Markus Barth: Wird die US Wahl einen großen Einfluss auf die Märkte haben?

Stefan Meyer: Es mehren sich ja die Anzeichen, dass es auf eine Wiederholung der 2020er Wahl hinauslaufen könnte, also Biden gegen Trump. Wir glauben, dass es trotz kurzfristiger Verunsicherungen den Börsen egal sein wird, wer gewählt wird, zumal auch wichtig sein wird, wie die Wahlen zum Senat und Repräsentantenhaus ausgehen werden. Vermutlich dürfte der Wahlausgang aber positive oder negative Auswirkungen auf einzelne Sektoren am Aktienmarkt haben. Spannender wird jedoch sein, wie sich in den folgenden vier Jahren das Ausgabenverhalten der USA entwickelt. Jeder der letzten Präsidenten seit Obama hat ja mindestens ein größeres Investitions-Paket auf den Weg gebracht. Das dürfte sich wiederholen, egal wer die nächste Wahl gewinnt…

Markus Barth: …er wird den Wähler wohl kaum enttäuschen wollen! 

Stefan Meyer: Genau. Der Einzige, der dem Neuverschuldungsthema ein Ende setzen könnte, ist und bleibt der Anleihemarkt. Welche Macht von ihm ausgeht, war vor rund anderthalb Jahren in England zu sehen, wo er gar die damalige Premierministerin gestürzt hat. Vermutlich sind wir aber in den USA (noch) nicht so weit, denn US-Anleihen sind, trotz der vielfachen Versuche einer De-Dollarisierung der Welt, nach wie vor weltweit begehrt. 

Markus Barth: APUS bleibt also optimistisch?

Uwe Schupp: Ja, aber nicht nur für das laufende Aktienjahr. Für uns sind Aktien unverändert die beste längerfristige Anlagealternative. Mehr noch: Wir sehen uns in der aktuellen Zeit mit ihren erheblichen technologischen, gesellschaftlichen und geopolitischen Umbrüchen mit unserem Ansatz, in die Gewinner dieser Veränderungen zu investieren, sehr gut aufgestellt. Diese Überzeugung, dass APUS den richtigen Investmentansatz hat, war auch der wichtigste Beweggrund für Stefan und mich, aus großen Gesellschaften zu einer relativ kleinen Boutique zu wechseln und dort auch Gesellschafter zu werden. Ein Schritt, den wir bis heute nicht bereut haben!  

Stefan Meyer: Wir glauben, der Ansatz von APUS bietet in vielerlei Hinsicht noch Potential für die Zukunft. Wir freuen uns, dies mit unserem Team, zusammen mit den Unternehmensgründern, für unsere Investoren heben zu dürfen.    

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