Digitalisierung im Gesundheitwesen

Quelle: 123RF



Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,

haben Sie kürzlich mal versucht, einen Termin bei einem Haus- oder Facharzt zu bekommen und vergeblich versucht, dort jemanden telefonisch zu erreichen? Möglicherweise haben Sie es nach einer Weile einfach aufgegeben und sind direkt zur Praxis gefahren. Für Arztpraxen besteht hierzulande keine Verpflichtung zur telefonischen Erreichbarkeit, Anrufe müssen von daher nicht entgegengenommen werden. Andererseits sind Hausarztpraxen für die meisten von uns nicht nur die primäre Anlaufstelle bei der ärztlichen Grundversorgung, sondern auch so etwas wie eine Haupt-Schnittstelle zum digitalen Gesundheitswesen überhaupt. 

Was das betrifft, gehört Deutschland leider EU-weit nicht gerade zu den Spitzenreitern: In anderen europäischen Ländern sind digitale Technologien bereits unverzichtbarer Teil des medizinischen Alltags geworden, während es hierzulande immer noch Umsetzungshürden gibt, etwa zahlreiche Insellösungen, die eine Vernetzung erschweren. Dabei birgt die Digitalisierung große Chancen, vor allem auf eine bessere und gleichzeitig bezahlbare flächendeckende Versorgung, verbunden mit der Möglichkeit, dem Fachkräftemangel und der Urbanisierung zu begegnen. 

Quelle: www.gematik.de | Digitale Gesundheit in Europa



Die Digitalisierung erleichtert eine Kommunikation zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens und befähigt so den einzelnen Patienten, seine Gesundheit individuell stärker im Blick zu haben und Krankheiten ggf. schneller zu erkennen. Mobile Apps und Wearables wie Fitness-Tracker und Smartwatches ermöglichen es dem Benutzer, individuelle Gesundheitsdaten in Echtzeit zu erfassen und damit den Gesundheitszustand zu überwachen und zu verbessern. Darüber hinaus erlaubt die Digitalisierung auch neue Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten wie die personalisierte Medizin oder die Nutzung virtueller Gesundheitsdienste. Patienten können via Telemedizin medizinische Beratung und Diagnose über das Internet erhalten, ohne physisch in die Arztpraxis zu gehen. 

Durch die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) können solche Telemedizinplattformen dabei helfen, relevante Informationen aus den gesammelten Gesundheitsdaten zu extrahieren. Mit Hilfe von KI-basierten Frühwarnsystemen ist es so möglich, prädiktive Modelle zu entwickeln, die das Risiko von Krankheiten und Komplikationen vorhersagen können. Auf diese Weise können Gesundheitsdienstleister vorläufige Diagnosen erstellen und ihren Patienten personalisierte Empfehlungen geben, die zur Gesundheitserhaltung beitragen. All das erhöht die Effizienz von Gesundheitsdienstleistungen und verbessert den Zugang zur Gesundheitsversorgung insgesamt. 

Und es gibt auch bereits erste vielversprechende Einsätze KI-basierter Systeme in der medizinischen Diagnose. In einer Studie der Universität Cambridge trat das große Sprachmodell GPT-4 gegen Mediziner in verschiedenen Stadien ihrer Karriere an – von unspezialisierten Assistenzärzten über Augenärzte in Ausbildung bis hin zu Spezialisten. Die künstliche Intelligenz schneidet der Studie zufolge besser ab als Assistenzärzte. Nur besonders leistungsstarke Augenärzte waren in der Lage, Augenprobleme besser zu diagnostizieren und zu behandeln als die künstliche Intelligenz GPT-4.

Anfang des Jahres wurde eine weitere digitale Neuerung eingeführt, die unseren Praxisalltag deutlich erleichtert. Seit dem 1. Januar 2024 ist die Nutzung des E-Rezepts für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland verpflichtend. Bei dem E-Rezept handelt es sich um eine digitale Version des klassischen Papierrezepts, das eingeführt wurde, um den Prozess der Verschreibung und Einlösung von Medikamenten zu vereinfachen. Für Patienten bedeutet die Umstellung mehr Komfort und weniger Wege in die Arztpraxis. Rezepte können mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), per App, oder mittels Papierausdruck vor Ort in einer Apotheke der Wahl oder in einer Online-Apotheke eingelöst werden. Händische Unterschriften und Wege entfallen, Folgerezepte können ohne erneuten Patientenbesuch ausgestellt werden. Auch die Apotheken profitieren von effizienteren Prozessen durch den Einsatz der digitalen Verschreibung. Die automatisierte Verarbeitung reduziert den administrativen Aufwand und ermöglicht eine schnellere Abwicklung von Rezepten.

Wie lange so ein Prozess manchmal dauern kann, lässt sich anhand einer kuriosen Anekdote beschreiben: Im Jahr 2001 wurde die Online-Apotheke „Shop Apotheke“ (heute: „Redcare Pharmacy“) gegründet, da man im Management überzeugt davon war, dass die Einführung des E-Rezepts in Deutschland sicher bald stattfinden würde. Erst 23 Jahre später ist es nun wirklich so weit. Dass die Skepsis bei vielen Investoren daher im Markt noch lange hoch war, ist verständlich, eröffnete uns allerdings hier optimale Investmentgelegenheiten in diesem Segment. 

Wer aus gesundheitlichen Gründen häufig verschiedene Ärzte oder Gesundheitsdienstleister aufsuchen muss, wird sich möglicherweise bereits eine robuste digitale Lösung für den Austausch von Gesundheitsdaten gewünscht haben, um nicht stets Kopien aller Voruntersuchungen, Röntgenbilder und Laborbefunde mit sich führen zu müssen. 

Quelle: Bitkom Research 2023 | Basis: alle befragten Unternehmen (n=1.138)



Bislang haben allerdings nur etwa ein Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) bei ihrer Krankenkasse beantragt, obwohl dies seit Januar 2021 möglich ist. In einer solchen digitalen Akte, die ab Januar 2025 als „ePA für alle“ neu aufgelegt werden soll, können medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert werden. Auch wird diese elektronische Patientenakte nicht verpflichtend sein wie das E-Rezept. Für Versicherte, die bei ihrer Krankenkasse Widerspruch einlegen, wird keine elektronische Patientenakte angelegt. Für diejenigen, die nicht ausdrücklich widersprechen, soll die ePA künftig automatisch angelegt werden (Opt-out-Verfahren).

Quelle: www.gematik.de | TI-Atlas



Generell lässt sich sagen, dass die Verwaltung von Gesundheitsdaten immer wichtiger wird, um die Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten und den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitssystem zu erleichtern. Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheker, Pflegeheime und andere Gesundheitseinrichtungen sollen durch die ePA besser vernetzt werden und schnelleren Zugriff auf alle relevanten Daten erhalten. So können beispielsweise Mehrfachuntersuchungen oder ungewollte Wechselwirkungen bei der Verschreibung von Medikamenten vermieden werden. Außerdem sollen Gesundheitsdaten von Patienten für die Wissenschaft und Forschung leichter nutzbar sein. KI kann dabei helfen, große Mengen an Patientendaten zu analysieren, um Trends zu identifizieren, personalisierte Behandlungspläne zu entwickeln und präventive Maßnahmen zu empfehlen.

Aber damit nicht genug. Es gibt noch viele weitere Anwendungsfelder für Digitalisierungstechniken in der Gesundheitsindustrie. So ermöglicht die roboterassistierte Chirurgie präzisere und weniger invasive Eingriffe, was zu schnelleren Genesungszeiten und besseren Ergebnissen für die Patienten führen kann. In der Pflege können Roboter bei der Unterstützung von älteren oder behinderten Personen eingesetzt werden, um die Autonomie zu erhalten und die Arbeitslast des Pflegepersonals zu verringern. Insgesamt könnte die Zukunft des Gesundheitssystems durch die Integration von Digitalisierungstechniken und KI deutlich effizienter und patientenorientierter werden, indem sie den Zugang zur Versorgung verbessert, die Qualität der Behandlung erhöht und die Kosten senkt. 

Was man immer im Blick haben sollte: Die Basis einer solchen Digitalisierung bilden die medizinischen Daten eines jeden Versicherten. Diese Daten werden mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zwischen Ärzten und Patienten, aber auch zwischen den einzelnen Leistungserbringern ausgetauscht. Natürlich birgt eine solche Sektor-übergreifende Digitalisierung auch Risiken. So gibt es immer noch ernstzunehmende Befürchtungen in Bezug auf den Verlust der Datenhoheit des Patienten. Von daher müssen auch Fragen des Datenschutzes, der ethischen Nutzung von KI und der Sicherheit der Technologien unbedingt und sehr sorgfältig berücksichtigt werden, um das Vertrauen der Patienten zu erhalten und sicherzustellen. 

Sehr geehrte Investierende und Freunde/Freundinnen von APUS Capital,

die elektronische Krankenakte, die Messung von Gesundheitsdaten per App, die Kommunikation zwischen Ärzten und Krankenhaus über eine Plattform, die Video-Sprechstunde – das sind nur einige Beispiele für digitale Technologien, die derzeit die deutsche Gesundheitswirtschaft umkrempeln. Bestimmt kennen Sie das alte englische Sprichwort: “An apple a day keeps the doctor away“. In Zeiten einer zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens ließe sich dieses Sprichwort auch umdichten in: “An App a day keeps the doctor away“. Bei kritischer Sicht könnte man diese Aussage so verstehen, dass die Chancen eines Patienten auf einen Arztbesuch mit jedem zusätzlichen Digitalisierungsangebot geringer werden. Betrachtet man dies aber eher pragmatisch, könnte das auch bedeuten, dass dank innovativer digitaler Angebote zukünftig einfach weniger direkte Arztkontakte erforderlich sind und das muss nun wirklich kein Nachteil sein. Vielleicht sollte man das im Hinterkopf haben, wenn die Arztpraxis mal wieder nicht telefonisch erreichbar ist.

Das Gesundheitssystem der Zukunft wird ein vernetztes, datengetriebenes und personalisiertes Gesundheitssystem sein. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz ermöglichen eine bessere und effizientere medizinische Versorgung, beispielsweise in der Auswertung von Bilddaten oder der schnelleren Auswertung von Studien. Digitale therapeutische Lösungsansätze verändern parallel die Art und Weise der Versorgung der Zukunft. So überwinden digitale Therapien und Telemonitoring dabei die traditionellen Grenzen von Anamnese, Behandlung und Rehabilitation. Wir bei APUS Capital verfolgen all diese z. T. sehr rasanten Entwicklungen, um mit unseren Investments bestmöglich daran zu partizipieren.

Mit besten Grüßen von den Mauerseglern aus Frankfurt!

Dr. Wolfram Eichner, Jürgen Kaup, Stefan Meyer, Johannes Ries, Uwe Schupp, Dr. Roland Seibt und Heinz-Gerd Vinken

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